CDU Stadtverband Munster/Örtze
Besuchen Sie uns auf http://www.cdu-munster.de

DRUCK STARTEN


Neuigkeiten
06.05.2015, 14:58 Uhr | bol / PM CDU Bomlitz
Zukunft der pflegerischen Versorgung in Bomlitz
CDU, Sozialverbände und Pflegebetriebe in Bomlitz planen gemeinsames Konzept
Die Anforderungen an das Gesundheitswesen verändern sich. Der demografische Wandel stellt nicht nur die medizinische, sondern auch die pflegerische Versorgung nicht nur in Bomlitz vor große Herausforderungen. Bei einer abnehmenden und älter werdenden Bevölkerung wird eine hochwertige pflegerische Versorgung zur zentralen Aufgabe der Daseinsvorsorge.

Die CDU Bomlitz hatte kürzlich die Bomlitzer Bürgerinnen und Bürger zu einer Diskussion über die Zukunft der pflegerischen Versorgung im heimischen Bomlitz eingeladen. Es war ferner die Absicht, gemeinsam Konzepte für den Erhalt der gegenwärtig bestehenden hohen Standards in der Versorgung „vor Ort“ zu entwickeln. Aktiv unterstützt wurden die Veranstalter von Verant-wortlichen des Ambulanten Pflegedienstes in Benefeld, des Paritätischen Vereins Heidekreis aus Schwarmstedt, der Teestuv in Bomlitz, des Tegeler „Lorishofes“ in Benefeld sowie den Ortsver-bandsvorsitzenden von DRK, SoVD (ehem. Reichsbund) und VdK Bomlitz-Benefeld.

Bomlitz - Zur Einstimmung auf das Thema führte der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Bomlitz, Peter Jahnke, den Anwesenden vor Augen, dass die Zahl älterer Menschen steigt und damit die Zahl chronisch kranker, multimorbider und pflegebedürftiger Menschen. Auch die Zahl der psy-chisch Kranken und der Menschen mit Behinderungen wird zunehmen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft habe ermittelt, dass in Deutschland gegenwärtig etwa 1,5 Millionen Demenzkranke leben; zwei Drittel von  ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit  betroffen.  Jahr  für Jahr würden mehr als 300.000 Neuerkrankungen auftreten. Infolge der demografischen Veränderungen käme es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grunde nähme die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Sofern kein Durchbruch in Präven-tion und Therapie gelänge, wird sich – so Jahnke – nach Vorausberechnungen der Bevölkerungs-entwicklung die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf etwa 3 Millionen erhöhen. Das entspräche einem mittleren Anstieg der Zahl der Erkrankten um 40.000 pro Jahr oder um mehr als 100 pro Tag.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, an Demenz zu erkranken. Etwa bei jedem dritten 65 Jahre alten Menschen tritt im weiteren Altersverlauf eine Demenz auf. Aber es sei auch bekannt, dass nicht nur Demenzkranke professionelle Hilfe benötigen! Aktuell leben in der Gemeinde Bomlitz 7.160 Menschen. Davon sind aktuell 1.647 Personen 65 Jahre alt und älter bzw. vollenden in 2015 das 65. Lebensjahr. Der Anteil beträgt in Bomlitz 23% (bundesweit 21%). Bricht man die voraussichtliche Entwicklung für ganz Deutschland herunter, wird der Anteil der 65-Jährigen (und älter) in Bomlitz in 2020 = 25%, in 2025 = 27%, in 2030 = 30% und in nur 20 Jahren = 33% betragen.

Davon ausgehend, dass die Zahl der Einwohner bis dahin konstant bleibt, werden in der Gemein-de Bomlitz dann immerhin rd. 2.360 Menschen in dieser Altersgruppe leben, von denen ein Groß-teil auch wieder professionelle Pflege benötigen wird!

Die Verantwortlichen der Pflegebetriebe machten deutlich,  dass die Gesundheitsberufe dringend weiteren qualifizierten Nachwuchs benötigen, denn sonst sei es absehbar, dass Pflegebedürftige abgewiesen werden müssten. Ferner müssten sich Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung an veränderten Bedarfen orientieren. Bei den Anwesenden bestand übereinstimmend die Ansicht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sehr verantwortungsvolle und anspruchsvolle Auf-gabe hätten. Sie verdienen für ihre Arbeit Wertschätzung sowie ideelle und monetäre Anerken-nung. Sie seien eine sehr wichtige und tragende Stütze der pflegerischen Versorgung  nicht nur in Bomlitz. Pflegebedürftige Menschen haben wie alle Menschen das Recht auf Achtung ihrer Wür-de. Wer andere pflegt, leistet einen wichtigen Dienst am Menschen und für die ganze Gesell-schaft. Gute Bedingungen für die Pflege zu schaffen, sei deshalb eine gesellschaftspolitische Aufgabe!
Im Laufe der Diskussion der gut besuchten Veranstaltung kristallisierten sich als Lösungsansätze das Mehrgenerationenhaus und „Wohnen mit Service“ heraus. Beispielhaft wurden die in Holland bekannten „Pflegewohngemeinschaften“ erwähnt. Von großer Bedeutung sei auch das ehrenamt-liche Engagement in der Pflege. Auf breites Interesse stießen eine Ehrenamtsbörse und Paten-schaften für Senioren, aber auch sog. „Seniorenlotsen“.

Die CDU Bomlitz als Veranstalter wird sich bestehende Modelle des Mehrgenerationenhauses und „Wohnen mit Service“ anschauen. Entlastungsangebote für pflegende Angehörige sollen fer-ner in einem noch zu bildenden ständigen Gesprächskreis zwischen CDU Bomlitz, Ambulantem Pflegedienst, SoVD Ortsverband Bomlitz-Benefeld, Teestuv Bomlitz und Lorishof Benefeld entwickelt werden.
06.05.2015, 15:04 Uhr